Handys und Tablets haben heute kurze Releasezeiten. Jährlich wird eine aktualisierte Version veröffentlicht und die durchschnittliche Haltezeit passt sich immer mehr diesem Fakt an. Doch zum einen sind die Geräte natürlich teuer, zum anderen produzieren wir damit Unmengen an Müll. Da helfen Re-Commerce und Kleinanzeigen weiter. Meine Erfahrungen damit.
Nun habe ich meinen gesamten Elektromüll entsorgt und mehr als 1000 € eingenommen. Alte Smartphones, ein ungebrauchter Server, ein Chromebook, meine PS3 und vieles mehr. Natürlich habe ich hier wieder ordentlich dazulernen müssen und stelle kurz meine besten Verkaufsmethoden und Tipps vor.
Re-Commerce am Beispiel Flip4new
Hiermit beginne ich beim Verkauf. Die Plattform Flip4new benutze ich schon länger und das mit großer Freude. Für 1-2 Jahre alte Smartphones erhält man hier durchaus ordentliche Preis. Das Nexus 5 zum Beispiel gibt es neu im Handel um rund 350 €, bei Flip4new erhält immerhin noch knapp 180 €, sofern sich das Gerät in einem guten Zustand befindet (Stand: Oktober 2014).
Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Gerät suchen, so genau wie möglich bewerten, Versandetikette ausdrucken, Gerät verpacken und absenden. Nach einigen Tagen wird das Gerät geprüft und - sofern alles richtig angegeben wurde - der Geldbetrag auf euer Bankkonto überwiesen. Bisher hat es nie Probleme gegeben und ich habe immer den vollen Verkaufspreis erhalten.
Für unseren weiteren Verkaufprozess bieten solche Plattformen noch einen weiteren Vorteil: Der Re-Commerce Preis ist automatisch unsere Preisuntergrenze für alle anderen möglichen Käufer.
Fazit:
- Aufwand: sehr gering
- Preis: gut, bei teureren Produkten lohnt es sich jedoch eine weitere Methode zu probieren
Facebook & Co.
Social Media Seiten sind auch zum (privaten) Verkaufen eine interessante Quelle. Vielleicht lohnt sich ein allgemeiner Post an die eigene Pinnwand, um Freunde und Bekannte darauf aufmerksam zu machen. Aber eigentlich meine ich spezielle Verkaufsgruppen auf Facebook. So findet man häufig digitale Studentenflohmärkte oder lokale Gruppen, in die man kostenlos posten kann.
Wichtig hierbei: Ein gutes Foto, eine nette Beschreibung und unbedingt die Regeln der Gruppe vorher durchlesen! Als Preisempfehlung setze ich den Flip4new Preis + ca. 25 % an. Ihr solltet euch einen kleinen Verhandlungsspielraum lassen, aber nicht zu viel. Die meisten Personen bei mir wollten nicht wirklich großartig feilschen und waren froh, wenn man einfach einige wenige Euro nachlässt.
Fazit:
- Aufwand: gering
- Preis: Möglicherweise etwas höher, nehmt den Re-Commerce Preis als Untergrenze
Digitale Kleinanzeigen
Kleinanzeigenportale sind dann der nächste Schritt. Für Deutschland gibt es die Ebay-Kleinanzeigen, für Österreich das Portal willhaben.at. Oft sind auch lokale Kleinanzeigenseiten sehr beliebt und daher jedenfalls einen Besuch wert. Hier zählt das Auftreten schon etwas mehr. Füllt eurer Profil so gut wie möglich aus und verwendet gute (selbst gemachte!) Produktbilder. Vertrauen ist alles.
Macht euch zudem Gedanken über die exakte Produktbezeichnung und verwendet Synonyme. Ein Laptop ist auch ein Notebook, ein Smartphone auch ein Handy. Der Preis sollte wie bei den Facebook-Beiträgen gestaltet sein und auch hier wird meist nicht viel verhandelt.
Die Portale anonymisieren in der Regel den Kontakt mit den Mitgliedern und erst im Zuge der Kommunikation werden Daten weitergegeben. Bessere Chancen habt ihr jedoch, wenn ihr eure Telefonnummer und exakte Adresse gleich öffentlich angebt, hier war meine Kontaktrate wesentlich höher - dafür hatte ich auch mehrere Fake-Anrufe. Verkaufsfördernd ist auch, wenn ihr die Möglichkeit anbietet euer Produkt als Paket versendet. Die Kosten dafür müsst ihr natürlich mit einrechnen, weitergeben oder ihr könnt sie auch als Verhandlungsspielraum wählen (kostenloser Versand).
Fazit:
- Aufwand: groß, Bilder müssen erstellt werden, Texte schreiben, Kontaktanfragen managen
- Preis: auch hier die Chance, mehr als bei Re-Commerce zu bekommen
Amazon Trade-In
Das Amazon Trade-In Programm wurde leider eingestellt.
Weitere Empfehlungen
Haltet den Aufwand in Grenzen. Je teurer euer Produkt, desto mehr Plattformen solltet ihr ausprobieren. Kleine Produkte, die weniger als 25 € wert sind, sind eher nicht für Kleinanzeigen geeignet und sollten direkt bei Flip4new oder Amazon eingetauscht werden. Bei teureren Produkten lohnt sich der Versuch jedenfalls schnell. Setzt euch selbst ein Befristung - langes Warten kann sich auszahlen, meistens reagieren potenzielle Käufer jedoch innerhalb von wenigen Tagen.
Achtet darauf, dass Käufer die Verkaufsbedingungen verstanden haben. Besonders bei Facebook und Kleinanzeigen sollte der Käufer das Gerät vorher gesehen haben. Sollten Mängel vorhanden sein, weist ihn schriftlich darauf hin. Wenn ihr das Produkt versendet, macht ein Foto mit einer aktuellen Tageszeitung, auf dem zu sehen ist, wie das Gerät einwandfrei funktioniert. Verwendet bei jeder Anzeige einen Satz wie Produkt laut Beschreibung und vorheriger Besichtigung. Privatverkauf, ohne Garantie, ohne Gewährleistung.
Wenn vorhanden, verwendet die Originalverpackung und gewöhnt euch an, in Zukunft diese auch stets aufzuheben - der Verkaufswert steigert dadurch und auch der sichere Versand wird so wesentlich leichter. Solltet ihr die Originalrechnung noch haben und sich das Produkt noch eine gültige Herstellergarantie besitzen, so legt diese unbedingt bei und erwähnt diesen Umstand auch.
Portale wie das klassische Ebay habe ich nicht verwendet. Diese waren für den gelegentlichen Verkauf viel zu kompliziert und aufwendig. Natürlich sind auch klassische Flohmärkte eine Möglichkeit, hier zählt jedoch oft nur das günstigste Schnäppchen. Verwendet also auch hier vorher Vergleichspreise.
So sollte nun nichts mehr schief gehen. Teilt eure Erfahrungen mit dem digitalen Verkauf einfach in den Kommentaren, ich freue mich darauf.
Links:
- Flip4new.de
- Ebay Kleinanzeigen
- Willhaben.at
- Amazon Trade-In
