Vor ca. 3 Jahren habe ich den Schritt gewagt und mich vom kabelgebundenen Internetanschluss gelöst. Zu langsam, zu wenig Zukunftsperspektive, zu wenig Ausbau. LTE hingegen fand rasch Verbreitung und schnitt in meinen Tests (Drei, T-Mobile) durchaus als Breitbandalternative ab. Ein Preisvergleich.
Alle drei großen Mobilfunker in Österreich bieten mittlerweile LTE Internet für zuhause an (Anm: kann man natürlich auch mobil verwenden). Die Frage war, ob man damit Breitbandinternet ersetzen kann. Nach einigen Jahren nur mit LTE Internet sehe ich keinen Grund zurückzuwechseln. Während A1 es nicht geschafft hat, in einer meiner bisherigen Wohnungen im innerstädtischen Gebiet der zweitgrößten Stadt unseres Landes mehr als 8 Mbit/s zu liefern, konnte ich mittlerweile auf 150 Mbit/s steigern - LTE sei dank. FTP, SSH, Online-Spiele, alles kein Problem. Ausfäll gab es wenige, die gab es jedoch auch mit der Kabelleitung.
Vergleich: LTE Internet Tarife für zuhause
Die Anbieter sind in der Tabelle einfach alphabetisch gelistet. Mindestens ein Gerät gibt es aktuell in allen Tarifen kostenlos hinzu. Ich versuche zudem die Tabelle aktuell zu halten. Nach rechts scrollen bitte nicht vergessen.
Disclaimer: Alle Daten wurden nach bestem Wissen und Gewissen angegeben. Dennoch können Fehler passieren oder die Daten veraltet sein. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.
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A1 LTE Internet
A1 bietet LTE Internet wohl nach dem Motto nichts verstanden an. Alle Tarife haben eine Beschränkung, maximal 60 GB sind verfügbar (und das ist schon die Aktion: Doppeltes Datenvolumen). In Zeiten von Netflix ist das unbrauchbar. Cloud Speicher sind zwar nett, doch eigentlich bleibe ich hier lieber mit Google Drive & Co. unabhängig vom Netzanbieter. Und das EU-Daten-Roaming ist wohl ein schlechter Scherz. Wer sich schon das stationär gedachte Internet ins Ausland mitnimmt, tritt damit bestenfalls in die Kostenfalle. 100 MB sind ein langes YouTube Video, mehr nicht. Danach heißt es zahlen. Der Huawei E5180 Router ist der Nachfolger des E5170, daher gibt es wohl keine gröberen Mängel an der Hardware. Lediglich der Ethernet-Anschluss schafft maximal 100 Mbit/s - das ist aber ein Leiden, das fast alle LTE-Lösungen aktuell betrifft. Obwohl A1 mit effektiv 21,56 € den günstigsten LTE Tarif für zuhause anbietet, würde ich dennoch auf andere Anbieter schielen. Dort gibt es für ein paar Cents mehr auch eine Flat-Rate dazu.
Drei LTE Internet
Drei hat LTE Internet schon mehr verstanden. Alle LTE-Tarife beinhalten eine Flatrate und besonders Power-User kommen mit den 150 Mbit/s Tarif auf das günstigste Preis-Leistungsverhältnis. Einsteiger sollten auf die Wintersaison warten. Vor Weihnachten wird es vermutlich auch den HUI Flat 20 Tarif wieder mit LTE geben. Auch bei Drei hat die Hardware einige Einschränkungen, sodass ich persönlich den Huawei E5170 bevorzuge und das ZTE WebGate Gerät auf Willhaben weiterverkauft habe - dies aber hauptsächlich wegen der Mobilität und Kompaktheit. Sowohl der WebCube als auch WebGate sind zufriedenstellende Geräte. Roaming ist in allen diesen Tarifen nicht verfügbar, was ich als großen Vorteil sehe. Eigentlich fällt mir somit kaum ein Weg ein, mit diesen Tarifen die Kosten zu überschreiten und das ist sehr gut.
T-Mobile LTE Internet
Auch T-Mobile spielt schon länger mit und hat nun (endlich) wieder auf Flatrate Tarife umgestellt. Das Ergebnis ist der aktuell günstigste LTE Flat-Tarif für Einsteiger. Hier ist standardmäßig der E5170 Router von Huawei als Hardware inkludiert. Ich weiß nicht ob es heute noch so ist aber früher musste man einige Einstellungen vornehmen, um tatsächlich echtes Internet bei T-Mobile zu erhalten (z.B. Proxy ausschalten ... !), hat man das gemacht, merkt man keinen Unterschied zum normalen Internet. Im oberen Ende ist T-Mobile jedoch teurer und bietet weniger Upload Geschwindigkeit an. Roaming muss man wohl auch hier nachträglich deaktivieren lassen.
Fazit
Drei und T-Mobile teilen sich hier die vorteilhaften Tarife. Das Preisniveau bei dem von kabelgebundenem Breitband angekommen. Schade ist natürlich, dass Aktivierungsentgeld und Serivepauschale bei allen drei Anbietern vorhanden sind (ausgenommen bei Aktionen). Für mich ist das einfach nur maximale Intransparenz und Abzocke. Ebenso schade ist das Fehlen von vergleichbaren Sim-Only-Tarifen. Schlussendlich bin ich aber doch froh, dass LTE eine weitere Breitband-Alternative geschaffen hat.
Fragt beim Anmelden jedenfalls nach einem Rabatt. Besonders wenn Sie schon Kunde sind (z.B. mit dem Handy) lassen sich oftmals Aktivierungsgebühren vermeiden oder 10 bis 20 Prozent Rabatt verhandeln. Den Versuch ist es wert!
Und an die Anbieter: Falls neue Geräte oder Tarife eingeführt werden oder gar neue Anbieter auftreten, könnt ihr mir gerne unverbindlich ein Testgerät zusenden.